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WANZLITZ: Neues Zeitalter für Gewerbepark

Für Hard- und Software-Umstellung erhält das Unternehmen in Wanzlitz eine Förderung vom Digitalisierungsministerium

Die Hallen stehen hintereinander, sind 24 Meter breit und zirka 390 Meter lang. Der Gewerbepark in Wanzlitz umfasst gut 46 000 Quadratmeter – so groß wie sechseinhalb Fußballfelder. Hier wirtschaften Vater und Sohn gemeinsam. Noch. „Ich ziehe mich derzeit Stück für Stück raus. Schließlich bin ich schon 76 Jahre“, sagt Peter Marquardt. Derzeit läuft eine große Umstrukturierung des Unternehmens. Auch deshalb soll Simon Marquardt übernehmen. Die Digitalisierung hält Einzug im Gewerbepark Wanzlitz. Dafür gibt es auch Fördermittel. Digitalisierungsminister Christian Pegel (SPD) überreichte den Zuwendungsbescheid von rund 32 000 Euro jetzt während seiner Sommertour.

Vor 27 Jahren kaufte Peter Marquardt das Gelände; zu DDR-Zeiten sollte hier eine Sauenzuchtanlage entstehen. Es kommt nie dazu. Dann sollte auf dem Areal das Zentrallager der Firma Haack entstehen. „Ich war Teilhaber der Firma mit zwei anderen“, erinnert Peter Marquardt. Auch dazu kommt es nicht, die Wege trennen sich. Der 76-Jährige wird alleiniger Eigentümer des riesigen Geländes. „Schritt für Schritt haben wir das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist“, sagt der Senior-Chef.

Digitalisierung soll Arbeit erleichtern

Der Gewerbepark Wanzlitz ist ein Dienstleistungsunternehmen – Laster wie Seecontainer können hier be- und entladen werden, Behälterwäsche, Kommissionierung, Lagerlogistik, Transporte… runden das Angebot ab. „Teilweise sehen unsere Kunden ihre Ware gar nicht, die bei uns lagert. Wir kümmern uns um alles“, sagt Simon Marquardt. Damit die Arbeit der Mitarbeiter erleichtert wird, findet derzeit eine Umstellung der Hard- und Software statt. Gemeinsam mit der Firma AJE Consulting stemmt Simon Marquardt derzeit die Veränderung. Gemeinsam mit Arnold Johann, dem Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Unternehmens, arbeitet er Hand in Hand. Kürzere Wege, schnellere Arbeitsabläufe, Fehler minimieren – in der Quintessenz geht es genau darum. Das neue digitale System erfasst unter anderem Ein- und Ausgänge. Mittels eines besonderen Gerätes können die Barcodes auf den Waren auch auf größerer Entfernung eingescannt werden. „Genau das müsse Digitalisierung leisten“, sagt Christian Pegel, eine Arbeitserleichterung.

Die Infrastruktur werde derzeit verlegt, kilometerlange Glasfaserleitungen inklusive. 70 Prozent sind es bereits, davon sind schon 50 Prozent angeschlossen. „Es ist noch nie etwas schief gegangen. Meinetwegen können wir live gehen“, sagt Arnold Johann. Den Optimismus müsse sich der Junior-Chef abschauen, so der Minister. Ein wenig Skepsis aber herrsche noch vor.

Ladesäulen zugunsten der Bienenzucht oder der Feuerwehr

Weitere Ideen gibt es bei den beiden Firmen-Inhabern, bei Vater und Sohn. Nahezu alle Hallen haben Solaranlagen auf den Dächern. In diesem Jahr wurden zwei weitere Hallen gebaut. Auch auf diesen Dächern sollen Solarpanels gebaut werden. Doch der Antrag stockt derzeit. „Wir warten auf Antwort von der Wemag“, so Simon Marquardt. An diesem Projekt hängt ein weiteres. „Wir wollen Ladesäulen aufstellen, damit hier kostenfrei aufgeladen werden kann. Allerdings gegen eine Spende – entweder für die Bienenzucht hier vor Ort oder die Freiwillige Feuerwehr“, sagt der Junior-Chef, der zuvor als Maschinenbau-Ingenieur gearbeitet hat. Ein weiterer Wermutstropfen ist die schlechte Telefon- wie Internetverbindung. „Wir arbeiten aber gemeinsam mit der Nachbargemeinde Dadow an einer Lösung“, sagt Peter Marquardt.

Für die Zukunft des Gewerbeparks stellen sich die beiden Unternehmer noch ein sogenanntes Hublager, eine Güterumschlagsstelle, vor. Hinzu kommt, dass die Wanzlitzer auch eine Bio-Zertifizierung haben. „Wir dürfen auch Bio-Produkte annehmen“, so Simon Marquardt. Derzeit arbeiten sie mit Hochdruck auch an der Swiss-Bio-Zertifizierung. „Die Schweizer achten aber auch auf eine soziale Mitarbeiterführung“, erklärt Simon Marquardt. Wenn es klappt, können sie weiteren Kunden ihre Dienstleistungen anbieten. Das digitale Zeitalter hat bis dahin in jedem Fall Einzug gehalten.

– Quelle: https://www.svz.de/24877082 ©2019